Erlebniswelten

Schau mal, wer da forscht

Alle sind als Selbstentdecker unterwegs. Die Erlebniswelten, durch welche wir uns fortbewegen sind allerdings strukturell verschieden. Die ersten Beziehungen, wenn wir die Welt betreten, sind prägend für unser Wahrnehmungsverhalten. Wie wir Wahrgenommenes deuten, was wir aus den ganzheitlichen Wahrnehmungen als bedeutungsvoll auswählen, wie wir unterscheiden, entsprechend unserer geistigen Landkarte kategorisieren, welche Absichten wir für uns verfolgen – das alles wird in den frühen Begegnungen unseres Lebens geprägt und bestimmt alles Weitere.

Auf Arte gibt es dazu aktuell einen Film Kleine Germanen. Eine Dokumentation, die sehr eindringlich beschreibt, wie Kinder dazu erzogen werden, das vermeintlich Fremde zu hassen.

Es gibt also mehr oder weniger transparente Erlebniswelten, die uns den Weg bereiten – aber eines ist sicher: Jedes Menschenkind ist lebenslang sein eigener Forscher. Allerdings ist das auch nicht jedem von uns so bekannt.

Wir alle drängen mit unserem Verhalten nach Entwicklung und Zugewinn durch Erfahrung. Wir machen das in der Auseinandersetzung mit unserer Erlebniswelt. Unterwegs auf unserer Forschungsreise ist unser Heranwachsen dann schon bewusstes Verhalten, aber immer zu Teilen verhalten wir uns noch vorbewusst und manches, was wir tun, ist uns noch vollkommen unbewusst.

So weit so gut. Wie ist das jetzt mit der Wahrnehmung der Innenwelten, den Gefühlen?

Du kannst alles kommunizieren, wenn du es wahrgenommen hast. Die Begriffe etwas zum Ausdruck bringen und etwas gut kommunizieren unterscheide ich hier einmal grundsätzlich. Der erste Begriff kennzeichnet symptomatisches Verhalten, der zweite Begriff eine sozial- und emotionalkompetente Sprache.

Gefühl und Leid

Umgang mit Wahrnehmungen ….vom Fühlen und Leiden ….Entschiedenheit und Unterschiedlichkeit…Beweggründe können von Anfang unterschiedlich klar sein, weil Erlebniswelten unterschiedlich ausgeleuchtet sind…

An dieser Stelle geht meine Frage weiter: was sind die strukturellen Missstände, welche begünstigen, dass manche Menschen sich im Egozentrismus (im Selbstmitleid) belassen und unterdessen das Mitgefühl mit anderen ausblenden.

Wie….Methodenfrage…. ist der Zugang auf seelischer Ebene zu solchen Menschen möglich ?

Und jenseits des professionellen Umganges? Für mein Privatleben muss ich anders sortieren, denn irgendwo brauche ich für mich auch einen Ort, an dem ich mich regenerieren kann.

Für mich stellt sich in jedem Fall die Frage, ob der Zugang auf seelischer Ebene zu solchen Menschen möglich ist? Und hierbei ist die Antwort für mich grundsätzlich in Beziehung gesetzt, ob es für mich Sinn macht, weiter nach Zugängen zu forschen? Ich gebe der Sache des Miteinanders also immer Zeit. Aber manchmal stößt jemand an eine Grenze, in meiner Erlebniswelt. Ich mache freundlich und friedfertig darauf aufmerksam – meine Stimme bleibt jedoch unerhört.

In diesem Fall: Da hat sich ein Ego im Selbstmitleid verloren… Nein. Denn ich habe hier erkannt, dass ich es wenig liebenswert finde, wie dieser Mensch sich mir gegenüber verhält. Ich verstehe, dass er da seine Prägungen erfahren hat und freue mich, hier selbst auf meine Grenze aufmerksam geworden zu sein. Danke dafür und Nein. So ein Verhalten akzeptiere ich für mich nicht. Keine weiteren Bemühungen mehr. Selbstschutz aktiviert.

Schmerz ist unvermeidlich. Leiden ist eine Entscheidung. Entschieden dagegen.

Wir sehen uns, Manu Dillenburg-Lux